Künstliche Dummheit

- Hilfe wir werden dümmer -

Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


Action disabled: revisions
xp:quellen

Inhaltsverzeichnis

Quellen und Anmerkungen

Hier finden sich, geordnet nach den Kapiteln des Buches, Quellen und Anmerkungen.
Beschrieben wird meist die Aussage der Quelle, die sich der Autor nicht unbedingt zu eigen macht; man beachte also jeweils den Kontext im Buch.

Zur Trennung von Quellenangaben von dem gedruckten Werk - siehe Konzept.

Ab September 2020 sind diese Inhalte für alle Web-Besucher lesbar.

Die einzelnen Kapitel können durch Mausklick auf den Titel, auch im Inhaltsverzeichnis rechts, auf- und zugeklappt werden.
Mit den folgenden Tasten ist das auch für alle Kapitel in einem Schritt möglich:

  

Cover

Die Illustration auf dem Umschlag von Ro.Ka.Wi ist inspiriert vom Tractorpulling, einem Motorsport, der in Nordamerika und Westeuropa im ländlichen Raum zelebriert wird.
Er begann als Wettbewerb unter Bauern, wer den stärksten Traktor hatte. Dazu wurden jeweils zwei Kontrahenten mit einer Kette verbunden und versuchten, den anderen zuerst über die Mittellinie zu ziehen - wie beim Tauziehen.
In den 1960ern wurde dann der 'weight transfer sled' oder Bremswagen entwickelt: Ein Anhänger, der mit einem tonnenschweren Gewicht belastet ist. Anfangs liegt dieses hinten, wo es auf einer Radachse liegend leicht beweglich ist. Durch ein Getriebe wird das Gewicht beim Ziehen auf dem Wagen weiter nach vorn bewegt und verlagert sich auf eine auf dem (Acker-) Boden aufliegende Platte, sodass immer mehr Kraft notwendig wird.
Gewinner ist, wer den Bremswagen am weitesten zieht. Um faire Wettkämpfe zu schaffen, gibt es eine Vielzahl von Klassen. Die größten Gefährte schalten mehrere der stärksten Kolbenmotoren zusammen, etwa aus alten Propellerflugzeugen - Größe und Luftwiderstand spielen hier keine Rolle. Auch Gasturbinen aus Hubschraubern kommen zum Einsatz.

Diese Filmdokumentation erklärt die Idee und stellt einige der hochmotivierten Teams vor, die an den Rennen teilnehmen:

Motto

'God gave us Life' ist ein Song der britischen Gruppe Half Man Half Biscuit.
Der Text des Liedes zusammen mit erhellenden Erläuterungen findet sich hier:

Musik:

Vorwort 

Mehr über Rena Tangens in der Wikipedia.
Zusammen mit padeluun gründete sie 1987 den Foebud e.V., heute digitalcourage:

Die Public Domain Veranstaltungen seit 2012 sind hier gelistet,

die älteren, darunter PD14 in 1989 zu 'Künstliche Dummheit', hier:

Intro

Da kommt eine Welle

In der Politik

Dieses Buch

Die Abgrenzung zwischen schwacher und starker KI wird hier kurz erklärt:

Im englischen sagt man kaum 'strong AI', sondern nennt diese Fähigkeit:

Das ist eine 'machine that has the capacity to understand or learn any intellectual task that a human being can'. In Abgrenzung dazu spricht man (selten) von 'weak AI', manchmal auch 'applied AI' oder 'narrow AI'.
Schwache oder begrenzte Begriffe sind naturgemäß - weniger populär.

Quellen und Anmerkungen zu den weiteren in diesem Übersichts-Kapitel angerissenen Themen finden sich in den folgenden Abschnitten.

Umfang, Wikipedia und Website

Das Grundverständnis der Wikipedia liest man am besten auf Englisch:

Die deutsche Fassung ist kürzer und unpräziser - aus gutem Grund, die Prinzipien wurden dort mit der Zeit leider zugunsten der 'Community' ([-Günstlings]-Netzwerke) aufgeweicht:

Diese Website lesen Sie vermutlich gerade, so war das jedenfalls gedacht:

Buchtitel

Am 15. August 2019 überschrieb die Wochenzeitung 'Zeit' einen Artikel mit 'Künstliche Dummheit'.
Es ging dort aber (wenn ich das richtig verstand) weniger um starke KI, sondern mehr um Digitalisierung.
Der Artikel ist allerdings hinter einer paywall, also nicht kostenlos lesbar:

Die Zeitung beschäftigt sich sonst auch regelmäßig mit dem Thema, durchaus faktenreich und differenziert:

Dummheiten

Einen schönen, kurzen und klaren Aufsatz über Künstlichkeit, nicht nur aber auch im KI-Kontext, liefert Rafael Capurro:

„Doch manchmal, wenn die Vernunft schläft, aber auch wenn sie träumt, wird das Künstliche eher zum Alptraum als zur Wohltat.“

Intelligenz-Begriff

Die Entwicklung des Intelligenz-Begriffs wurde durch diesen britischen Psychologen anfang des 20. Jahrhunderts wesentlich vorangebracht:

Dieser Artikel liefert eine kompakte und dabei differenzierte Sicht auf die Disziplin, die Spearman begründete:

Messung

Die Eingangsgrafik verdeutlicht die Bedeutung der Normalverteilung für den IQ:

Intelligenztests und deren historische Entwicklung werden in der englischen WP sehr detailliert erklärt:

Man lernt nie aus, zum Beispiel dass es zum Ernten von Gemüse oder Reparieren von Möbeln nur (aber immerhin) eines IQ von 60 bedarf. So oder so, die kritische Sicht ist stets zu berücksichtigen.

Alles relativ

Im Kontext von Begriffen werfen wir einen Blick auf:

Klingt komisch, auch wenn 'Logik der Unschärfe' bis in die Antike reicht. Strahlt auch nicht annähernd die Autorität von z.B. 'Deep Learning' aus. Weshalb der Begriff wohl auch nur noch selten auftaucht.

Die Kanzlerin überspringt diese kleinmütigen Episoden der KI-Geschichte elegant:
„Wenn wir Wachstum haben wollen, damit auch neue Arbeitsplätze und auch Wohlstand für uns alle, dann müssen wir vorne mit dabei sein im Bereich der Künstlichen Intelligenz.“

Woher weiss sie das eigentlich? Zu Zeiten ihrer Doktorarbeit träumte man nur von den heutigen Computern.

Um den heißen Brei

'Warum der Hype um KI falsch ist und wir besser von Machine Learning sprechen sollten':

Explodierende Intelligenz

Die Idee der Technologischen Singularität mit deutscher Gründlichkeit erklärt. Nanotechnik, Quantencomputer und Gentechnik, alles greift da ineinander, jedenfalls von der Idee her.
Basis des Begriffs sind die schwarzen Löcher aus der Astrophysik. Aus dem Inneren ist aus Prinzip nichts mehr zu erkennen, es erscheint daher völlig schwarz (wenn man nahe genug heran käme).

Vernor Vinge reklamiert in diesem Interview seine Verantwortung als Science-Fiction-Autor, wichtige gesellschaftliche Entwicklungen vorherzudenken:

In dem US-Wirtschaftsmagazin Forbes wird die Singularität schon ganz ernsthaft als bevorstehende Entwicklung besprochen. Dieser 'technologische Tsunami' berge allerdings Risiken, die allein schon für die Wirtschaft zu untersuchen seien, so dieser Artikel aus dem Februar 2019:

Weniger Bedenken hat die von Ray Kurzweil mitgegründete Singularity University - hier kann jeder lernen, die Welt zu verändern:

Besser man lernt schnell, denn in spätestens 30 Jahren wird man von der 'Technological disruption' überrollt (oder eben zerrissen):

Aber Vorsicht - „Superintelligenz: Diese kommende Erfindung könnte“ auch „das Ende der Menschheit bedeuten“:

KI-Techniken

Expertensysteme

Eine gut gelaunte Übersicht der Eigenschaften und Merkmale von Expertensystemen bietet dieser Artikel von guru99.com, einem Internet-Unternehmen, das sich Bildung für Jedermann auf die Fahnen geschrieben hat - 'Fun & Free Education for ALL':

Ebenfalls altruistisch auf Bildungsvermittlung ausgerichtet ist dieses Projekt, das in seinem 'Artificial Intelligence Tutorial' neben Expertensystemen auch andere KI-Begriffe erlärt, mehr ans Fachpublikum gerichtet als guru99:

Programmierung

Das oben genannte Lernprotal tutorialspoint bietet auch eine gute Einführung in die Programmiersprache LISP:

A Rose by any other Name

Die Theoriefigur für den Zusammenhang zwischen Begriff, Ding und Zeichen (Symbol) wird hier noch einmal genauer erklärt:

Das für dieses Kapitel namensgebende Drama von William Shakespeare unterliegt keinem lizenzrechtlichen Schutz mehr und kann kostenlos im Netz konsumiert werden. Hier die besagte Lobpreisung des Geliebten durch Julia, seines minderen Standes zum Trotze:

Erfassungs-Probleme

Praktische Probleme bei der Erfassung von Expertenwissen werden in diesem Bericht recht übersichtlich und ohne Fach-Kauderwelsch dargelegt:

'Knowledge Acquisition Methodology' von B.D. Fraser aus dem Juni 1987 beschreibt Erfahrungen an einem kalifornischen Institut der US-Marine, das ein Expertensystem für die Planung von Luftangriffen entwickelte.

„Other military projects have had unfortunate experiences. Their [expert] systems were not used, because they had not taken into account the characteristics of the user community.“
Also, bitte immer versuchen, erst die menschlichen Experten zu verstehen.

Anwendung Medizin

Eine kompakte Übersicht von Konzepten und Anwendungen von Expertensystemen in der Medizin bietet dieser Artikel; im zweiten Teil liegt der Schwerpunkt auf juristischen Fragen:

Die Autorin konstatiert allerdings eine „mangelnde Akzeptanz solcher Systeme“ (Abs. 17), Stand 2002.
„Da die Forschung auf diesem Gebiet mit großem Aufwand betrieben wird, könnte sich dies jedoch schon in naher Zukunft ändern.“

Leistungsschub

Das Mooresche Gesetz wurde bereits 1965 formuliert und behielt die nächsten 50 Jahre seine Gültigkeit.

Die stetige Verkleinerung der Chipstrukturen - aktuell 7 Nanometer - scheint allerdings langsam an ihre Grenze zu kommen. Sagt etwa der CEO von Nvidia, Hersteller von rechenintensiven PC-Grafikkarten:

Ab 2005 stieg die Zahl der Transistoren auf einem Chip weiter an. Das schlägt sich nun aber nicht mehr in steigender Rechenleistung wieder - diese kann nur mehr durch die Vermehrung der Rechenkerne (Cores) pro CPU-Chip gesteigert werden:

AI Winter

Die US-Organisation Association for the Advancement of Artificial Intelligence (AAAI) hat sich die Förderung der Wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzung von KI auf die Fahnen geschrieben. Diese interessante Arbeit untersucht langfristige Trends in der öffentlichen Wahrnehmung von KI von 1985 bis 2015. Grafiken (S. 967) zeigen die Wellenform dabei sehr deutlich:

-

Die Geschichte mangelnder Mittel für KI-Entwicklung kann heute (schon wieder) als historisches Ereignis erzählt werden, exemplarisch:

Stand 2019 sei ein neuer KI-Winter aber nicht zu erwarten, schon wegen der Vielfalt der Techniken, denen man (notfalls) das Label 'KI' anhängen kann:

„Maybe it doesn't lead us to generalized AI, but who cares.“
Interessiert es vielleicht all jene, die aktuell wieder von der über-menschlichen KI träumen?

Ausgelassene Chancen

Die Web-Suchmaschine wirft zu „online expert system“ überwiegend Artikel über medizinische Systeme aus, die geplant sind bzw. waren und/oder die nur für geschlossene Benutzergruppen zugänglich sind.

Hier hat jemand einmal im Web verfügbare Demos von Expertensystemen zusammengestellt:

Die meisten Einträge erzeugen heute allerdings einen 404 Fehler.
Eine Ausnahme findet sich hier:

Die Software soll Farmern bei der richtigen Unkraut-Behandlung ihrer Felder helfen. Man nutzt, wie die Beispiele im Buch, forward chaining, um aus eingegebenen Daten - etwa der Dichte des Ackers, Zahl der Unkrautpflanzen (weed) und verfügbarer Mittel (Chemie, Abbrennen, Werkzeuge) - auf Basis von (offenbar fest einprogrammierten) Regeln Empfehlungen abzuleiten; siehe auch decision support.

Expertenschwemme

Dieser kompakte Artikel ist schon 15 Jahre alt, und konzentriert sich (noch) auf fachbezogene online-communities.

„Social psychology has found that people join groups in general for both feelings of affiliation and belonging as well as for information and aid in goal achievement.“

Hier werden 13 Studien vorgestellt, die den Nutzen von online-communities für Unternehmen behandeln:

Die Investitionen der Unternehmen - exemplarisch Dewalt - beschränken sich dabei meist auf die Entwicklung der Web-Anwendung und ihre Bekanntmachung. Die Nutzer werden für ihre fachkundigen und ggf. profitablen Beiträge natürlich nicht bezahlt.

Neuronale Netze

Ansatz

Die Experimente an Froschschenkeln von Luigi Galvani lieferten schon 1780 wichtige Hinweise für das Verständnis von Elektrizität ebenso wie von Nervenleitung. Später entwickelte sich daraus das Fachgebiet der Bioelectricity.

Perzeptron

Das Perceptron von 1958 war ein frühes Konzept für neuronale Signalverarbeitung, das kurz danach auch als konkrete Maschine realisiert wurde. Der Mark I perceptron war ein Analogrechner, der die Verknüpfungen von Nervenzellen - mangels anderer damals verfügbarer Techniken - mit zahlreichen einzeln verkabelten Leitungen nachbildete.

Es fehlte auch damals nicht an großspurigen Versprechen, was daraus entstehen würde, nämlich ein „computer that .. will be able to walk, talk, see, write, reproduce itself and be conscious of its existence“.

Das Konzept wurde danach mehrfach historisch neu erklärt oder erweitert, zuletzt 2013 von Mohri, Rostamizadeh.

Lernprozess

Der Lernvorgang in neuronalen Netzen wird hier an einem Beispiel illustriert, simple Mathematik mit Grafiken ergänzt:

Die open-source Software tensorflow ist kostenlos nutzbar und kann eine Vielzahl von Datenstrukturen und Prozessen visualisieren. Da der neuronale Lernprozess aus wenigen, simplen Schritten besteht, lässt er sich gut visualisieren.
Hier eine Simulation, die direkt im Browser mit ein paar Mausklicks durchgespielt werden kann:

Diese Browser-Anwendung benutzt drei Dimensionen zur Visualisierung:

Ein ähnlicher Ansatz hat diese Anwendung, die mit der Maus gemalte Zahlen erkennt:

Rechenbeispiel

Hier die in diesem Kapitel (S. 45) erwähnte Tabellenkalkulation zur Demonstration eines einfachen NN:

Zum Öffnen nutze man LibreOffice-Calc, eine open source Software, die kostenlos für Linux, maxOS und MS-Windows verfügbar ist.
ods (OpenDocument Spreadsheet) Dateien können aber z.B. auch mit MS-Office geöffnet werden.

Abstraktion

Eine gegenüber der ursprünglichen Setzung - als neuronales Netz mit mindestens einer zusätzlichen Schicht zwischen Ein- und Ausgang - großzügig erweiterte Nutzung des Begriffs deep learning wird in diesem Artikel aus der 'Investopedia', einem online-Lexikon für Aktien-Investoren, schön illustriert:

Demnach ginge es (mindestens) darum, „patterns for use in decision making“ zu liefern. Und „Deep learning .. can be used to help detect fraud or money laundering.“ Wow.

Umsetzung

Die Topologie des Gehirns wird häufig anhand der zwölf Hirnnerven beschrieben, die spezifische Aufgaben der Signalleitung und -verarbeitung haben. Der Wikipedia-Artikel listet diese Funktionen auf, jeweils ergänzt um einen Verweis auf den spezifischen Artikel.
Die Untersuchung der Gehirnfunktionen bei Mensch und Tier mit den Modellen der Mathematik wird in der Computational Neuroscience betrieben. Die umgekehrte Sicht, die Anwendung biologischer Erkenntnisse auf die Welt der Computer, wird von der Neuroinformatik vertreten.
Die Neurowissenschaften bilden eine große Klammer von Disziplinen, die insbesondere für das Feld der Medizin relevant sind, von der Neurologie bis zur Psychiatrie.
Schwerpunktmäßig mit den Fähigkeiten und Leistungen des menschlichen Gehirns beschäftigt sich die Kognitionswissenschaft.

Eine Reihe ganz unterschiedler realer Anwendungen künstlicher neuronaler Netze (engl. ANN) nennt dieser Artikel:

Gleichstellungs-Problem

Im Buch wird die Anwendung eines künstlichen neuronalen Netzes (KNN) zur Erkennung von Männlein/Weiblein aus einem Videobild benutzt, um die Fähigkeiten aber auch die Einschränkungen dieser Systeme zu verdeutlichen.

Das Thema Gesichtserkennung beschäftigt Neurowissenschaftler mit verschiedenen Zielrichtungen immer wieder. In dieser etwas längeren, aber gut lesbaren wissenschaftlichen Arbeit aus 2016 wird ein Versuchsansatz beschrieben, bei dem zwölf Versuchspersonen 1.012 Bilder von Gesichtern gezeigt wurden. Ziel war es, die Art der Erinnerungs-Speicherung im Angular gyrus zu verstehen, einer Gehirnregion, die u.a. für komplexe Sprachfunktionen genutzt wird:

Für eilige Leser bieten die Grafiken samt Legende bereits einen interessanten Einblick:

Ein ganz anderer, wissenschaftlich und politisch weniger anspruchsvoller Ansatz zur visuellen Differenzierung der Geschlechter wird hier verfolgt, gleichwohl mit viel Liebe zum Detail:

Prinzip Dummheit

Zu 'Dummheitsforschung' liefert die Suchmaschine magere 140 Treffer.
Immerhin wurde erst 2018 über das Thema veröffentlicht - 'Dummheit – Eine Erfolgsgeschichte':

Eine über jeden wissenschaftlichen Zweifel erhabene Definition unseres zentralen Begriffs liefert diese Filmszene aus dem Jahr 1972:

„Sie glauben, ich bin doof. Bin ich aber nicht.“
Der Satz tritt in dem Film mehrmals auf - das Gehirn lernt ja auch durch Wiederholung, wie das Buch-Beispiel zeigte.
Bemerkenswert vorausschauend ist der Film auch, indem er ein denkendes Auto zum Hauptdarsteller macht - das später noch Fähigkeiten als Kampfroboter demonstriert.

Faszination

Ein Argument für neue Techniken wie KNN ist die häufige Kostenexplosion bei Software-Projekten, bei der öffentlichen Hand ebenso wie in der Privatwirtschaft:

Ungewissheiten

Siebenunddreißig mögliche Gründe, warum ein neuronales Netz nicht so gut lernt wie man erwartete:

„2. Try passing random numbers instead of actual data and see if the error behaves the same way. If it does, it’s a sure sign that your net is turning data into garbage at some point.“

Optimierungen

'Neural Architecture Search with Reinforcement Learning' beschrieb 2017 die Optimierung eines neuronalen Netzes durch ein anderes KNN:

Diese Arbeit wurde in KI-optimistischen Medien teils als Durchbruch präsentiert, dass Computer nun selbst Software herstellen könnten:

„KI-Software von Google lernt KI-Software zu schreiben .. Google-Forschern ist nun ein neuer Durchbruch gelungen“:

Mensch und Tier

Die Entwicklungspsychologie untersucht und beschreibt die psychische Entwicklung eines Menschen über seine Lebensspanne. Verschiedene Modelle und Sichten weisen den einzelnen Phasen bestimmte Bedeutungen zu, die teils als Prägungen im ganzen weiteren Leben wirken.

Für unsere Perspektive, eine von den Gehirnleistungen her menschenähnliche KI wie einen Menschen hochzuziehen, um ihm überhaupt ein vages Verständnis von Menschen und dann auch eine (soziale) Existenz zu ermöglichen, sind weiterhin interessant:

Erinnerung

Wesentliche Aspekte von Funktion, Eigenschaften und Klassifizierung der Erinnerungsfunktion beim Menschen ebenso wie die Forschungsgeschichte sind in der englischen Wikipedia beschrieben, und mit Verweisen ergänzt:

Die Hinweise in diesem Buchkapitel zum Zusammenhang zwischen Filterung und Erinnerung und zur (Unmöglichkeit der) Löschung haben erkenntnistheoretischen Charakter.

Lebenslauf

Versuche, den 'Inhalt' des Gehirns technisch - also nicht durch Befragung oder Verhaltensforschung, sondern direkt mit Kabel und Sonden am Kopf - auszulesen, gab es schon lange. Mit der Verbreitung von Computern und deren Fähigkeit zur Signalverarbeitung kam in den 1980ern neuer Wind in ein Gebiet, das vorher über Elektroenzephalografie (EEG) zur Erkennung krankhafter Muster - etwa bei Epilepsie - das Verständnis der Gehirnfunktion wenig voranbrachte.

Dass die Ströme an der Oberfläche des Kopfes kaum Rückschlüsse auf den 'Inhalt der Gedanken' darin ermöglichen, illustriert exemplarisch der augenzwinkernde Titel dieser Arbeit von 1990:

  • Freeman, W. (1990), Searching for Signal and Noise in the Chaos of Brain Waves;
    in S. Krasner (Editor), The ubiquity of chaos, Washington (DC)

Die einzig zuverlässige in den Gehirnströmen sichtbare, und für alle Menschen und Zustände relevante Information bezieht sich auf die grundlegenden Funktionsphasen des Gehirns, die sich in spezifischen Frequenzbändern zeigen:

Für die Klassifizierung von EEG-Datenströmen bieten sich wiederum neuronale Netze an, wie diese Arbeit darlegt:

Energiefrage

Der Energieverbrauch des menschlichen Gehirns ist im Vergleich der Organe besonders hoch:

Im Vergleich mit elektronischen Bauteilen ist er aber immer noch 'bemerkenswert niedrig':

Interessantes Detail: Die Effizienz der Gehirnzellen wird als 'Metabolic Efficiency' in bits/ATP angegeben; ATP ist der Energieträger im menschlichen Stoffwechsel:

In diesem Experiment hat man die Rechenleistung von einer (1) 'Gehirn-Sekunde' mit normalen (Turning-) Prozessoren nachgebildet:

„Researchers were not able to simulate the brain’s activity in real time. It took 40 minutes with the combined muscle of 82,944 processors in K computer to get just 1 second of biological brain processing time. While running, the simulation ate up about 1PB of system memory.“
(Ein Petabyte sind 1.000 Terabyte oder 1 Mio. Gigabyte (GB). Gängige PCs haben 8 GB Hauptspeicher.)

Filter und Wirklichkeit

Der Begriff der Filterblase (filter bubble) gehört zum Gebiet der Medienwirkungsforschung. Geprägt wurde er im Jahr 2011 von Eli Pariser, einem Internetaktivisten aus den USA, nachdem er feststellte, dass die gleichen Suchabfragen in Google, Facebuck oder Yahoo bei verschiedenen Benutzern unterschiedliche Ergebnisse lieferten.

Der zweite Teil des Kapitels behandelt eine andere Art von Filterblase - die jeder Mensch von der Geburt an durch soziale Prozesse herausbildet, und die auch unvermeidlich ist, um den dauernden Signalstrom zu filtern und handhabbar zu machen.
Dieses Phänomen wird im indischen Hinduismus schon lange beschrieben, und dort 'Maya' genannt, die Welt der Täuschungen:

„Im Hinduismus gilt Maya allgemein als die Versucherin und Verblenderin, die den Geist der Menschen mit ihren Illusionen verlockt, betört und bezaubert.“

List of Animals by Number of Neurons

Der Artikel listet exemplarisch 106 Tierarten sortiert nach der (geschätzten) Anzahl der Neuronen im Gehirn auf.

Die Zellen außerhalb des Endhirn (Cerebrum) sind überwiegend für die Auswertung von Sinneswahrnehmungen zuständig. Das Verhältnis zwischen Gesamt- und Endhirn-Anzahl schwankt zwischen den Arten unterschiedlich: Bei der Hausmaus sind es 71 zu 16 Millionen, macht Faktor 4,4 - beim Menschen 86 zu 16 Milliarden, also mit Faktor 5,4 sehr ähnlich.
Beim afrikanischen Elefanten sind es allerdings 257 zu 5,6 Milliarden Neuronen, macht Faktor 46. Der Großteil der Neuronen außerhalb des Endhirns wird hier für den hoch beweglichen und als komplexes Sinnesorgan ausgebildeten Rüssel benötigt:

Daher kann sich der Homo sapiens erst in der zweiten Liste die Krone der (neuronalen) Schöpfung aufsetzen.

Ameisen-Ökonomie

Das Ameisengehirn hat zwar nur bescheidene 250.000 Zellen, ist dabei aber immer noch in eine Vielzahl von Funktionseinheiten unterteilt. Diese Struktur und eine Reihe erstaunlicher Fähigkeiten der kleinen Tiere werden hier übersichtlich erklärt:

Das geschieht nicht ganz uneigennützig: Der Betreiber der Website bietet sich als Kammerjäger an - und ist naturgemäß daran interessiert, Respekt vor seinen Gegnern zu erzeugen.

Mit ähnlicher Detailgenauigkeit wird dann auch erklärt, wie man die Biester killen oder aus seinem Haus vertreiben kann:

Für das Zusammenleben auf dem immer dichter besiedelten Planeten hier eine gegensätzliche, optimistischere Perspektive:
Ein Ameisen-Enthusiast stellt sein neues (aus Russland importiertes) Formicarium vor:

Wer bezahlt den Strom?

'Wohin die Reise geht' bei den Stromkosten:

Absehbar jedenfalls nicht nach unten, wenn man die letzten 10 Jahre betrachtet:

Zusammenfassung NN

Der Ansatz, neuronalen Netzen abstrakte Schlußfolgerungen anzutrainieren, erwies sich hier als .. echte Herausforderung - „creating a clear focus for future work in this critical, and important area of research“:

Soziale Dimension

Die Widersprüchlichkeit der - Ende des 19. Jahrhunderts noch recht neuen - Arbeitsteilung beschreibt 1893 der französische Soziologe Émile Durkheim so: „Wie geht es zu, daß das Individuum, obgleich es immer autonomer wird, immer mehr von der Gesellschaft abhängt? Wie kann es zu gleicher Zeit persönlicher und solidarischer sein?“
Als Antwort formulierte Durkheim eine „organische Solidarität“, welche die traditionelle „mechanische“ Solidarität in modernen Industriegesellschaften ablöse. Die Verbindungen würden dabei mehr über eine Anzahl von impliziten und expliziten Verträgen hergestellt als über direkte Absprachen oder auch Sitten und Gepflogenheiten.

Wozu Soziologie

Selbstbeschreibung
Über-Logik

Nietzsche's „Gott ist tot!“ im Original, im 'Dritten Buch' der 'Fröhlichen Wissenschaft', wo der Satz von einem 'tollen' - also verrückten - Menschen als rhetorische Formel verwendet wird:

Vorher schrieb man alle Schöpfung Gott zu, die damit auch als abgeschlossen betrachtet wurde:

Felix macht Stress

Laut Duden ist ein Störenfried „jemand, der die Eintracht, die Ruhe und Ordnung stört“.

Laut Wikipedia wiederum ist Soziologie eine Wissenschaft, welche „die Voraussetzungen, Abläufe und Folgen des Zusammenlebens von Menschen untersucht.“ Aber Vorsicht, zum Zusammenleben kann auch das Auseinanderhalten gehören - siehe etwa:

„Einem Diskordier ist es verboten, zu glauben, was er liest.“

Ökonomie der Logien
Arbeit und Entfremdung

Das Berliner Hegel-Institut schreibt über Entfremdung wie über das Weltall - kann man der Sache mit Worten überhaupt gerecht werden? Vielleicht indem man die Entfremdung auch gleich sprachlich illustriert - etwa so:

„Die Existenz des Eigenen im Fremden ermöglicht erst den Auszug zu sich selbst, innerhalb dessen die Entfremdung über das Fremde der Vorgang des SichBildens am Fremden für sich selbst ist.“

Im Kontext des Buches ist diese Definition aus der Wikipedia treffender:

„Entfremdung ist der gesellschaftlich vorangetriebene und unumkehrbare Prozess der Aneignung der Natur und ihrer materiellen und geistigen Umgestaltung zu Kultur.“

Nach Marx

Systemfragen

Im Gespräch drückte Niklas Luhmann sich einfacher und verständlicher aus als in seinen Veröffentlichungen, und benutzte häufig Beispiele. Hier ein Film-Interview von 1973 für den WDR, das in nur 13 Minuten eine Reihe von zentralen Konzepten der Theorie erklärt:

Auf dieser Seite sind 14 Vorlesungen aus 1991/92 als Tonaufnahme verfügbar - in ähnlichem, auch für nicht-Soziologen zugänglichen Stil:

Umwelt der Delfine

Jagdtechniken der Delfine werden in diesen Filmsequenzen in spektakulären Bildern dokumentiert:

Umwelt des Bewusstseins

In diesem Radiobeitrag des BR aus 1994 erklärt Luhmann mit - im Verhältnis zu seinen Schriften ultra-knappen Worten - in nur 90 Sekunden die Grundidee der soziologischen Systemtheorie:

Danach (ab 2:52) geht es um Autopoiesis - „Ein System produziert die Elemente, aus denen es besteht, mithilfe einer Kombination der Elemente, aus denen es besteht“.

Geburtsprozess

In dem gerade verlinkten Radiogespräch wird auch die Entstehung von sozialen Systemen behandelt: „In welchen Situationen kommt Kommunikation in Gang, und wie reproduziert sie sich selber?“

Das Beispiel mit der Schlange beim Bäcker illustrierte, dass dies geschehen kann, aber nicht muss, auch Emergenz genannt.

Der in dem Kapitel erwähnte Soziologe Peter Fuchs wurde in Fachkreisen durch zahlreiche Veröffentlichungen, Vorlesungen und Seminare bekannt. Um die Theorie sozialer Systeme machte er sich auch dadurch verdient, dass er einige Jahre lang jeden Morgen auf der Luhmann-Mailingliste wirkte, um mit viel Geduld Miss-/Verständnisse zu klären:

Die Liste wird seit 1995 betrieben, behandelt Veröffentlichungen aus dem Umfeld der Theorie sozialer Systeme und diskutiert darüber hinaus das Zeitgeschehen aus Sicht dieser Theorie.
Das Archiv mit alten Nachrichten wurde vor Jahren abgeschaltet, da man es dem (vergänglichen) Wesen einer Mailingliste nicht angemessen empfand.

Organisation und Selbstbeschreibung

Neuerdings wird von Unternehmen und Organisationen die Selbstbeschreibung (auch) durch ein Unternehmensleitbild erwartet. Hier werden oft wortreiche und wohlklingende Texte formuliert, die gute Absichten und Zwecke zusammenbringen möchten - in der Praxis der jeweiligen Organisation allerdings meist keine Rolle mehr spielen.

Bei Luhmann wird der Begriff allerdings nur konstruktivistisch verstanden: Etwas auf wesentliche, einfache Grundelemente zu reduzieren, oder daraus aufzubauen.

Hier erklärt der Meister (wieder in schlanken 90 Sekunden) den Bezug von Organisationen zu (anderen) sozialen Systemen:

„Organisationen bilden sich eigentlich nur, wenn man entscheiden kann, ob man Mitglied wird oder nicht.“

Die Selbstbeschreibung eines Fußballclubs ist sein Name, sein Zweck, wie man Mitglied wird oder austritt, und wer Mitglied ist. Siehe etwa der legendäre TuS Mützenich 1921 e.V.:

Neue Mitglieder in 2019:

Tagesbericht

Der Hinweis auf die „wohl noch überwiegend menschlichen“ Leser ist ironisch gemeint.

Aus der Lektüre des Buches ergibt sich, dass eine KI mit auch nur ansatzweise menschlichen Fähigkeiten nicht existiert und auch in der Zukunft nicht plausibel ist - also auch keine, die Lesen und Verstehen kann.

Kulturfragen

Die Vielfalt von Kommunikationen - auch über Symbole, Zeichen, Marken, Moden - beschäftigt insbesondere die Kommunikationswissenschaft.

Die Wirtschaft auch als System zu beschreiben, das einfach nur über das 'Medium' Geld kommuniziert, ist allerdings eine Setzung, die mit der Soziologischen Systhemtheroie neu auftrat. Wirtschaft ist demnach - siehe Luhmanns letztes Werk Die Gesellschaft der Gesellschaft - (auch nur) eines von einer Reihe von Funktionssystemen.

Eine Übersicht dieser Systeme (sofern sie von Luhmann benannt wurden, andere sind formulierbar) und einiger ihrer Eigenschaften unternimmt diese Tabelle:

Ich ist ein anderer

Die Dichter-Karriere von Arthur Rimbaud endete schon 1873, mit 19 Jahren. Danach reiste er rastlos, zuerst nach Stuttgart, um Deutsch zu lernen, dann zu Fuß nach Italien, nach kurzer Heimat-Episode 1876 schon wieder in Wien, Brüssel, dann als holländischer Soldat in Java, 1877 Alexandria. 1878 dann in Hamburg, wieder Italien, danach auf Zypern, als Leiter eines Steinbruchs. 1880 zog Rimbaud in den Jemen, von dort nach Äthiopien und Somalia, wo er bis 1891 unter anderem als Fotograf arbeitete. Die letzte Reise ging, im gleichen Jahr, zurück nach Frankreich, wo er im November an Knochenkrebs starb.

Bewusstsein und Erinnerung

„Korrektes Erinnern ist unmöglich“ sagt in diesem Gespräch des Deutschlandfunk der Kognitionswissenschaftler Markus Reiter:

„Es ist absolut sinnvoll, dass wir uns nicht an alles erinnern, weil wir dadurch erst Muster erkennen können.“
„Was man nicht kann, jedenfalls bisher noch nicht, ist festzustellen, ob jemand unbewusst lügt, das heißt seiner Erinnerung wirklich glaubt und diese dann wiedergibt.“
„Das gilt ja nicht nur für einzelne Personen, diese Verfälschung von Erinnerung; das gilt ja für ganze Nationen, für Gruppen. Unser Geschichtsblick, unser Blick auf die Geschichte – man spricht ja heute von Narrativ – ist letztlich nichts anderes als eine fotogeshopte Erinnerung eines Kollektivs.“

Eine kurze erkenntnistheoretische Vorlesung über Bewußtsein (consciousness):

„I actually think that prospects for a conscious AI are pretty remote. .. My research is telling me that consciousness has less to do with pure intelligence and more to do with our nature as living and breathing organisms.“ (01:56)

Theorieleistung

Der zitierte Vers aus Goethes Faust ist hier zu lesen:

-

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerey und Medicin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studirt, mit heißem Bemühn.
Da steh’ ich nun, ich armer Thor!
Und bin so klug als wie zuvor;


Heiße Magister, heiße Doctor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr,
Herauf, herab und quer und krumm,
Meine Schüler an der Nase herum – 
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Hardware sozialer Intelligenz
Soziales Lernen

Dieses Kapitel formuliert die Kernthese des Buches:
KI-Systeme, die Menschen - mindestens - nützlich sein sollen, müssten Menschen verstehen.
Die aber sich verstehen sich selbst nicht vollständig, weniger noch jene Prozesse, die erst aus dem Zusammenwirken entstehen - wie die soziale Systemtheorie verdeutlicht. Man kann daher die menschlichen Fähigkeiten und Gedankengänge einem Computer auch nicht einprogrammieren.

Unter Menschen

Human by doing
Der erste Schrei

Der englische Begriff Bootstrapping wird für eine Reihe von Vorgängen in der Computerwelt benutzt, darüber hinaus aber auch in Statistik, Wirtschaft, Biologie, Juristerei, Physik, Elektrotechnik und Medienkritik. Im Buch referiert er nur das Hochfahren oder Booting eines Computers.

Bemerkenswert ist die Herkunft, wonach im frühen 19. Jahrhundert in den USA die Formel „to pull oneself over a fence by one's bootstraps“ für eine absurd-unmögliche Handlung geprägt wurde.

Neugier und Risiko

Die Suche nach dem Kern der Neugier blieb schon 1989 bei dem Vortrag 'Künstliche Dummheit' ohne Erfolg, und auch in der Zwischenzeit hat es dabei keinen Durchbruch gegeben. Meist wird der Begriff als Euphemismus - schönfärberisch - für andere gewünschte Eigenschaften benutzt.
Hier wird z.B. für die Leopoldina Akademie geworben, aber neben dem Titel kommt das Wort nur einmal im Text vor:

Der Blick in die Tierwelt liefert interessantere Einsichten. Der Begriff 'Persönlichkeit' wird hier (auch etwas schönfärberisch) auf Küchenschaben angewendet, die an anderen Stellen des Buches als Benchmark für (nicht) erreichte Intelligenzleistung auf halbem Wege zur Über-KI behandelt werden:

Quelle ist diese englische Studie:

Man stellte fest, dass etwa bei der Suche nach einem Versteck immer wieder die gleichen Tiere spezifische Abweichungen vom Gruppenverhalten zeigen - einige sind besonders forsch, andere besonders vorsichtig.
Wie diese 'Persönlichkeits'-Abweichungen in nur einer Million Neuronen - siehe hier - ermöglicht, ausgehandelt und umgesetzt werden, erklärt die Studie nicht.

Bindung

Als Teil der Entwicklungspsychologie hat die Bindungstheorie ein eigenes Feld gebildet, das die emotionale Beziehung zwischen Menschen untersucht. Als Emotion - und nicht etwa Haltung oder Überzeugung - treten dabei eine Reihe von Verhaltensmustern auf, weil diese zu einem Zeitpunkt geprägt werden, als der Einzelne noch keine Reflektion über seine Wahrnehmung und keine Sprache beherrscht: Das Verhältnis zwischen Mutter und neugeborenem Kind wird als prägend für diese Muster und gegebenenfalls deren Störungen verstanden.

Über die Nietzsche-Schwelle

Der Zusammenhang zwischen Nietzsches „Gott ist tot“ und der Entwicklung der Soziologie wird exemplarisch in diesem Artikel hergeleitet, anläßlich der Rezeption durch Max Weber:

„Ja es ist gerade die Erkenntnis „Gott ist tot“, die Moral selbst erst zum Problem macht und schließlich zu einem ganz profanen Gegenstand wissenschaftli­cher Betrachtung. … Soziologie, die sich nun jedoch als moderne „Wis­senschaft der Moral“ in jenem ganz eigenständigen Sinne begreift…“ (S. 83)

Sozialer Raum

Der Versuch, coolness zu definieren, braucht meist ziemlich vertrackte Aussagenlogik:

„So the First Rule of Coolness is to deny that there are any rules.“
„Is cool cool? .. The answer to this is: yes and no. Or rather, yes and no and yes.“

Eine KI, die cool sein will, wird es jedenfalls nicht leicht haben.

Gruppendynamik

„Eine Grundannahme der Gruppendynamik besteht darin, dass Eigenschaften und Fähigkeiten einer Gruppe verschieden seien von der Summe der Eigenschaften und Fähigkeiten der einzelnen Personen dieser Gruppe.“ - so unser allgegenwärtiges Online-Lexikon, hier allerdings ohne Quellenangabe.
Das ist ziemlich jener Ansatz, mit dem Soziologie im Buch eingeführt wird.
Gruppendynamik kann als Teilgebiet von Psychologie und Soziologie betrachtet werden.

Gruppendynamik (engl. group dynamics) wird häufig aufgerufen, wenn man dezent darauf hinweisen möchte, dass das Verhalten eines Menschen in einer Gruppe nicht immer rational begründet oder auch nur intentional (absichtlich) ist; manchmal auch abschätzig im Sinne von 'unbegründet' oder auch 'unreflektiert'.

Im Buch geht es in diesem Kapitel um die Notwendigkeit bei vielen Tieren, den Menschen, und dann absehbar auch KI-Wesen, unter ihresgleichen aufzuwachsen. Anders ist es in der dicht besiedelten Welt für Menschen heute gar nicht mehr vorstellbar.
Ausnahmen bestätigen die Regel, wie diese zwei Artikel belegen, mit etwas Unterhaltungswert:

Herumlungern

Herumlungern im öffentlichen Raum kann man heute kaum mehr verbieten. Aber auf oder nahe privater Grundstücke muss das nicht akzeptiert werden!

Hier eine intelligente Software, die 'Loitering' erkennt:

Inklusions-Experiment

Inklusion wird neuerdings meist auf die politische Debatte bezogen, ob und wie man behinderte Kinder in die Regelschulen aufnehmen soll. Die Debatte wird selbst häufig nicht sehr inkludierend - vermittelnd - betrieben, siehe etwa:

Exklusion ist der Gegenbegriff, der im Buch an anderer Stelle auch vorkommt. Er bezeichnet grundsätzlich das Ausschließen von Elementen (Personen, Teilnehmern, Teilgruppen ..) aus einer bestimmten Gruppe oder Gemeinschaft. Dass der Begriff auch ein spezifisches Eigenleben entfaltet hat, wird hier deutlich:

„Ausgrenzung ist als Ausgrenzung in der Gesellschaft zu betrachten. Ziel politischer Bemühungen muss daher nicht Wiedereingliederung, sondern die Beseitigung ausgrenzender sozialer Verhältnisse sein.“

Anders gesagt: Niemand wird insgesamt aus der Gesellschaft ausgeschlossen, aber innerhalb der Gesellschaft gibt es immer wieder Ausschließungs-Prozesse. Das kann man als politische Aufgabe sehen, oder auch nur als Modus operandi jeder Gesellschaft.

Vergesellschaftung

Ökonomie und Ungewissheit

Nebenfrage: Sollten KIs eigentlich Taschengeld bekommen?

Bei Menschen ist die Frage jedenfalls nicht so ganz einfach zu klären:

Bemerkenswert:
„Taschengeld ist persönliches Geld, seine Verwendung ist der elterlichen Kontrolle entzogen.“
(Zitiert auf S. 8, von Feil)

Kontingenz - Sinn

„Es könnte auch anders sein“ - der simple Gedanke ruft offenbar nach einem komischen Wort.
Geprägt wurde die Idee von Aristoteles, vor 2.300 Jahren.

Regelmäßig benutzt wird der Begriff heute vor allem von Luhmannianern:

Wille und Ohnmacht
Entwicklungsraum

Der Begriff Habitat bezeichnet klassischerweise den - für Menschen überschaubaren - Aufenthaltsraum einer bestimmten Tier- oder Pflanzenart. Schaut die Menschheit hierzu in den Spiegel, dann erkennt sie (vielleicht) die Erde als ihr Habitat.
Das ist einerseits sehr groß, hat aber gegenüber den anderen Habitaten den kleinen Nachteil, dass es nach außen fest begrenzt ist. Wenn die Bedingungen schlechter werden, kann man nicht einfach das Habitat ausdehnen, verschieben oder in ein anderes migrieren.

Leben

Die Entwicklung des Lebens kann man auf die Frage zuspitzen „Wie konnte sich aus einem Haufen toter Materie Leben entwickeln?“ Dabei stiess man auf ein gewisses Henne-Ei-Problem:

Bemerkenswert:
„Dies würde nahelegen, dass die Tendenz, sich zu immer vorteilhafteren Formen zu entwickeln, nicht nur dem irdischen Leben zueigen ist, sondern schon im Wechselspiel von Atomen und Molekülen wirkt.“

Tod

Wie kompliziert beim menschlichen Leben inzwischen auch der Tod geworden ist, deutet dieser Artikel über den „wuchernden Dienstleistungsapparat“ der „Sterbeindustrie“ an:

Am anderen Ende der Stimmungsskala gibt es zum Thema aber auch manch klugen Hinweis:

Grenzen der Ökosphäre

Die Entwicklung der Artenvielfalt erlangte im Mai 2019 viel öffentliche Aufmerksamkeit durch den Bericht des 'Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services' (ipbes) der Vereinten Nationen:

Einige Zahlen daraus übersichtlich dargestellt:

Zusammenfassung Soziales

Motive

Narrative

Die Entstehung von Narrativen - und des Begriffs - wird in dem gleichnamigen WP-Artikel kompakt erklärt. Interessant ist der Verweis auf die Meistererzählung, die als Beispiel die (herablassende) Deutung des Mittelalters (als dunkle Zeit) anführt. Der Verweis auf die englische WP führt uns zum Metanarrative, dies sei „a narrative about narratives of historical meaning“.
Daraus ergibt sich sogar eine „Narratology“ - eine Art Religiosifizierung des Narrativ-Ansatzes?

Da loben wir uns den guten alten Trend_(Soziologie).

Die Argumentation im Buch setzt diese und andere Begriffe in eine Skala vom Allgemeinen zum Speziellen, die wir hier noch mit 'Zeitgeist' nach unten abstecken wollen:

  • Zeitgeist <> Trend <> Narrativ <> Netzwerk <> Organisation

Sprungtechnik

Der Glaube, die Super-KI überspringe einfach die Stufen niederer Intelligenz - die von Menschen verstehbar und bewertbar wären - hat ein ähnliches Muster wie die Schildkröten-Achilles-Geschichte des griechischen Philosophen Zenon, nur anders herum:
Bei Zenon besteht der Trugschluß darin, sich an den Zwischenschritten festzuhalten - bei den KI-Optimisten darin, die Zwischenschritte wegzudenken.

Wirtschaften

Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungshaus PricewaterhouseCoopers stellte im Oktober 2017 eine Studie vor, wonach KI bis 2030 15,7 Billionen (10^12) US-Dollar zur globalen Wirtschaft beisteuern.

„AI will drive greater product variety, with increased personalisation, attractiveness and affordability over time.“

„Video and music streaming companies have begun using autonomous recommendation engines .. allows companies to collect more data on individuals and improve the personalisation of offerings – creating a virtuous feedback loop that provides a significant competitive advantage.“

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der deutschen Fraunhofer-Gesellschaft erstellt, mit 26.600 Mitarbeitern und 2,6 Mrd. Euro Jahresbudget führende Organisation für angewandte Forschung in Deutschland und der EU. Der Großteil dieses Haushalts kommt aus der öffentlichen Hand.

Börsenspiele

Die Lösung der Börsenwelt von der Wirtschaft der Unternehmen, deren Anteile dort gehandelt werden, ist gut an dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zu erkennen, englisch Price–earnings ratio. Die Kennzahl gibt das Verhältnis zwischen Aktienkurs und Gewinn je Aktie an, der gemäß Aktiengesetz von jeder AG regelmäßig zu veröffentlichen ist.

Der Wert wird zu einem Wirtschaftsindikator, wenn man ihn auf einen Aktienindex wie den S&P 500 bezieht. Diese Grafik zeigt die Entwicklung von 1880 bis 2018 (blaue Kurve):

Bemerkenswert ist, dass die Kurve hier immer wieder zu dem Mittelwert (21,37 rechts mitte) zurückkehrt, nachdem sie Ausschläge in die eine oder andere Richtung vollzog. Der Ausschlag 1929 markiert die Weltwirtschaftskrise, jener von 2000 das Platzen der Dot-com Blase.

Anders sieht es in der inflationsbereinigtenen Kurve aus, die hier auch bis Juli 2019 reicht:

Der aktuelle Wert (Ende Oktober 2019) markiert mit 3.045 einen neuen Höchststand. Wesentlichen Anteil daran haben IT-Giganten wie Microsoft, Apple, Google oder Amazon, die wiederum in ihren Börse-Mitteilungen der KI häufig hohen Stellenwert einräumen.

Kokett kurzatmig
Kokett boshaft

Das Argument, die Investition in 'boshafte' Unternehmen werde vom Markt eher honoriert als in ethische, wird aus verständlichen Gründen in den gängigen Ratgebern nicht offen formuliert.

Aber 'über Bande gespielt' via Hinterfragung der Idee des ethical investing - durchaus:

Etwas direkter kommt das Argument des 'contrarian investors':

„Going against the crowd can be a risky business as an investor, but the strategy can reap great rewards if you are astute and proven right.“

Inszenierter Streit

Die Debatte über Segen oder Gefahr von KI wurde im Juli 2017 von Elon Musk und Mark Zuckerberg über verschiedene Kanäle geführt.

In diesem Artikel werden auch die Interessen der Kontrahenten angesprochen:

„Nun hat Zuckerberg in dieser Frage handfeste Interessen - seine eigene KI-Abteilung ist mit internationalen Spitzenkräften bestückt und bemüht sich angestrengt, den Vorsprung von Googles KI-Laboren einzuholen.“

Nach allerlei KI-Faszinationen inklusive Superintelligenz kriegt der Autor am Ende sogar den Bogen zur Realität:
„Das Risiko besteht derzeit aber nicht primär darin, dass die Maschinen zu klug werden - sondern darin, dass wir noch zu dumm sind, sie wirklich klug zu machen.“

Verkaufsförderung

Der Intelligente persönliche Assistent dient vor allem zur Unterstützung alltäglicher Aufgaben von gestressten Zeitgenossen. In diesem Test wurden im Dezember 2018 gängige Geräte auf diese Anforderung hin verglichen:

„Demnach durchsuche Alexa zu häufig das Warenangebot. So habe der Amazon-Assistent auf die Frage, wie viel eine Maniküre wohl kosten würde, mit dem Hinweis auf ein Pflegeset für 59 Dollar im Amazon-Sortiment geantwortet.“

Zwei der Maschinchen können sich auch gegenseitig die Langeweile vertreiben:

Das ist doch irgendwie beruhigend, denn frühere elektronische Freunde forderten häufig die volle Aufmerksamkeit des Nutzers:

Dass Amazon mit seinen 'Alexa' Diensten vermutlich nicht viel Geld verdient, wird in diesem Artikel berichtet:

„Amazon isn’t aiming to make money off device sales but sees them as a means for getting customers into the Amazon universe, where presumably they’ll spend in other ways.“
Das passt zu dem o.g. Test - an der Dienstleistung Maniküre kann das Unternehmen schlecht mitverdienen.

Zukunft der Industrie

„Wenn Bauteile eigenständig mit der Produktionsanlage kommunizieren und bei Bedarf selbst eine Reparatur veranlassen oder Material nachbestellen - wenn sich Menschen, Maschinen und industrielle Prozesse intelligent vernetzen, dann sprechen wir von Industrie 4.0. .. Das BMWi unterstützt die Wirtschaft dabei, die Potenziale dieser digitalen Revolution auszuschöpfen.“

Und was ist eigentlich „so revolutionär an Industrie 4.0“?

„Die Basis von Industrie 4.0 ist dabei die „intelligente Fabrik“: In ihr interagieren vernetzte Einheiten wie Produktionsroboter, Transportbehälter oder Fahrzeuge über digitale Schnittstellen eigenständig miteinander.“

Und was geschah in den bisherigen - offenbar ziemlich dummen - Fabriken?
Da wurden keine Roboter und autonome Transporter mit Digitaltechnik eingesetzt?
Tatsächlich steigt der Einsatz von Industrierobotern bereits seit Jahrzehnten recht stetig an:

-

Zur Illustration der spezifischen Verzerrung durch den Messwert der Marktkapitalisierung reicht ein kurzer Artikel mit Grafik:

Dieser Artikel stellt einige Kennzahlen von Familienunternehmen jenen von börsennotierten gegenüber, über den Zeitraum 2007 bis 2016:

Verantwortungs-Outsourcing

Dieser deutsche Wikipedia-Artikel bietet eine gute, historische sortierte Übersicht des Begriffs:

Da an anderer Stelle Nietzsche ein wichtiges Motiv lieferte, lassen wir ihn hier auch einmal zu Wort kommen:
„Die Summe der Empfindungen, Kenntnisse, Erfahrungen, also die ganze Last der Kultur, ist so groß geworden, dass eine Überreizung der Nerven- und Denkkräfte die allgemeine Gefahr ist, ja dass die kultivierten Klassen der europäischen Länder durchweg neurotisch sind und fast jede ihrer größeren Familien in einem Gliede dem Irrsinn nahe gerückt ist.“

Da kann es nur Erleichterung geben, dass der Philosoph das Internet nicht mehr erlebte.

Disruption

Was Disruption (lat. disrumpere, dt. zerreißen) ist und bewirken kann, lassen wir hier einen Verfechter dieser Strategie erklären:

„Eine Disruption ist eine radikale Neugestaltung der fundamentalen Spielregeln heutiger Produkte und Leistungen einer Branche, wodurch neue Kundenbedarfe bedient oder bekannte Bedarfe wesentlich effizienter erfüllt werden. Dies führt zur Verdrängung bestehender Branchen und Unternehmen.“

Das findet der Wirtschaftsminister auch irgendwie förderungswürdig:

“.. dass der Bundeswirtschaftsminister die Soziale Marktwirtschaft auch weiterhin als Garanten für künftigen Wohlstand ansieht. Auf ihrer Basis sollen sich Innovationen und disruptive Technologien entwickeln und vorantreiben lassen..„

Auf der Bankenverband nimmt den positiven Impuls auf, wenngleich (noch) in Anführungsstrichen:

Das Phänomen soll gar über die Wirtschaft hinaus in die Geopolitik reichen, berichtet ein MdB:
„Die lange Reihe disruptiver Ereignisse reiche von den innenpolitischen Veränderungen in der Ukraine und der russischen Reaktion darauf, über die technologische und mit Machtansprüchen verbundene Modernisierung Chinas, den Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Iran bis hin zu dem 'Phänomen Trump'“

Futurismen

Erste Geschichte

Das Futuristische Manifest von 1909 beginnt mit der Preisung von „Energie, Verwegenheit, .. Mut, Kühnheit, Auflehnung .. angriffslustige Bewegung .. Ohrfeige und Faustschlag .. Schönheit der Geschwindigkeit“. Soweit, so zeitlos-romantisch und jugendlich.

Gewalt wird allerdings danach recht dominant: „Schönheit gibt es nur noch im Kampf. .. Wir wollen den Krieg verherrlichen – diese einzige Hygiene der Welt.“
Im gleichen Topf landet auch die „Verachtung des Weibes“ und der Kampf „gegen den Moralismus, den Feminismus und jede Feigheit“.

Die französische Tageszeitung Le Figaro veröffentlichte den Text auf ihrer Titelseite, und macht sich die Sache damit zu eigen:

Gewalt und Krieg

Futurism in der englischen Wikipedia zeigt über die Historie hinaus auch eine Reihe futuristischer Malereien und anderer Werke:

Die britische Boulevard-Zeitung Sun schrieb einen ganzseitigen Bericht über 'Futurists, lastest Comers in the world of Art' und übersetzte die dynamische Struktur der Werke ins eigene Layout.

Russische Route

Die Moskauer Metrostation Majakowskaja wurde 1938 erbaut und enthält zahlreiche Deckenmosaike mit futuristischen Motiven.

Dass man sich auch im modernen nach-Wende Russland für den russischen Zweig des Futurismus interessiert, belegt die 2005 eröffnete Nordhalle, die wie eine futuristische Installation aufgebaut wurde. Auf dem Foto nur ansatzweise erkennbar - außer dem Boden gibt es keine ebenen Flächen, alle Wände, die Decke und auch die Marmor-Säulen verlaufen in Rundungen:

Zweite Geschichte

Eine naive Phase von Nachkriegs-Futurismus blühte vor allem in Deutschland, genauer: der BRD.
Diese Übersicht von Zukunftsvisionen entfaltete 1955 die Zeitschrift 'Hobby - Das Magazin der Technik' für die bessere Zukunft - das war damals 1975:

„Für viele Menschen sind Zukunftsträume nüchternste Gegenwart. Am Morgen gehen sie in ihr Büro oder ihre Werkstatt; am Abend kehren sie in ihre Wohnung zurück; die Stunden zwischen Morgen und Abend verbringen sie auf Plattformen im Weltraum, in atomgetriebenen Autos, hinter dem Steuer phantastischer Maschinen, die buchstäblich Bäume ausreißen, oder auf rollendem Pflaster viele Meter unter der Erde.“

Das Kunstprojekt Enduring Futurism - an dem der Autor teilnahm - lotete 2009, 100 Jahre nach Marinettis Manifest, aus, welche Konzepte des Futurismus im 21. Jahrhundert fortgeschrieben werden können - und welche nicht. Dazu gab es Ausstellungen, Aktionen und Konferenzen in Reggio Emilia, Berlin und Moskau:

Das daraus formulierte II. Futuristische Manifest wurde in den drei Sprachen der beteiligten Länder sowie auf englisch veröffentlicht:

Neofuturismus

Der Begriff Neoliberalismus wurde erstmals 1933 von einem Franzosen als 'néo-libéralisme' verwendet. Er wurde dann erst einmal als als „antikommunistischer und antikapitalistischer Dritter Weg“ verstanden.

„In den 1960er Jahren geriet d[ies]er Begriff Neoliberalismus .. allgemein in Vergessenheit, seitdem gibt es keinen Kreis von Wissenschaftlern mehr, der sich selbst als neoliberal bezeichnet.
In den 1970er Jahren wurde der Ausdruck wieder aufgegriffen und erfuhr einen Bedeutungswandel. Oppositionelle Wissenschaftler in Chile benutzten ihn mit negativer Konnotation und kritisierten damit die radikalen Reformen unter Pinochet durch die Chicago Boys.“

An diese abwertende Bedeutung von Neo…ismus knüpft der im Buch dargelegte Begriffs-Vorschlag des Neofuturismus an.

Zeitlosigkeit

Der Begriff Mimikry bezeichnet in der Biologie Arten, die - meist visuell - andere nachahmen, um deren Vorteile zu erlangen, zum Beispiel durch ein bestimmtes Muster als giftige Raupe zu erscheinen.
Der Begriff wird selten auch in der Psychologie verwendet, für das „Phänomen, dass Menschen andere Menschen unbewusst und automatisch nachahmen“:

Transhumanismus

Eine ausführliche und gut belegte Darstellung des Themas mit allen seinen Spielarten findet sich erwartungsgemäß in der englischen Wikipedia:

Der - höflich formuliert - eskapistische Charakter dieses Ansatzes wird in diesem SciFi-Film aus 2018 illustriert:

Die Story spielt 2048 auf einer durch Überbevölkerung und Krisen gebeutelten Erde, als man den Saturnmond Titan als möglichen Standort für menschliche Siedler erforscht. Dass die Bedingungen dort mit 98% Stickstoff in der Luft und 94° Kelvin - also -179° Celsius - nicht sehr gemütlich sind, ist eine kleine, aber überwindbare Herausforderung. Im Laufe der Story wird der Held durch transhumanes Bioengineering darauf perfekt vorbereitet. Frau und Sohn scheinen ihn erst zurückhalten zu wollen, unterstützen dann aber die Reise. Am Ende schauen sie voller Stolz in den (irdischen) Sternenhimmel, während Papa mit seinen neu angewachsenen Flügeln über die schroffe (und stockdustere) Titan-Landschaft braust.
Ohne jeglichen Humor, in aufwändiger Machart und mit bekannten Hollywood-Schauspielern.

Passender Kommentar:

Kalifornische Ideologie

Passend zum Thema lassen wir es uns gerne über ein Jutjuhb-Video erklären (3:30 Min):

Superhelden

Diese zwei Artikel beschreiben die Entwicklung der Superhelden-Universen von Marvel und DC aus der Sicht von deren wirtschaftlicher Strategie:

Auch ein kurzer Blick auf die Umsätze an den Kinokassen unseres Planeten ist ganz interessant - eine Milliarde Dollar erreicht ein neuer Film regelmäßig:

Verwandtschaften

Energie und Mobilität

Hier wird von der Heinrich-Böll-Stiftung - verbunden mit der Grünen Partei - übersichtlich und mit schönen Grafiken erklärt, wie die Energiewende politisch konzipiert ist:

„Da ist Diplomatie gefragt!“ - die Herausforderungen der europäischen Integration werden beschrieben, sind aber mit etwas Optimismus sicher zu überwinden - bis zu 100% Erneuerbarer Energie.

Nun wird das Weltklima leider nicht nur durch europäische CO2-Produzenten verändert. Diese Animation zeigt erst einmal den Energieverbrauch pro Kopf von 1960 bis 2014. Könnte der hohe Verbrauch skandinavischer Länder, Grönlands und Kanadas daran liegen, dass man dort mit Strom heizte?

Hier der Stromverbrauch nach Land von 1990 bis 2017:

Dass der Verbrauch Chinas ab 2000 deutlich steigt und 2011 die USA überholt, überrascht nicht, allein weil viele industrielle Fertigungsprozesse dorthin verlagert wurden. Interessanter ist aber der 'Aufstieg' Indiens von Platz 10 auf Platz 3 in diesem Zeitraum.

Im Zeitraum 1980-2016 stieg die Produktion erneuerbarer Energien (ohne Wasserkraft) weltweit deutlich, (Summe rechts unten unter dem Jahr), von 30 auf fast 2.000 Milliarden kWh (oder Terawattstunden):

Auch hier legen China und wiederum Indien sehr schnell zu, ohne allerdings den steigenden Gesamtverbrauch kompensieren zu können.

Die Komplexität der weltweiten Energiemärkte über die nächsten 30 Jahre wird hier erklärt, ohne eine bestimmte Sicht zu betonen:

Die Aussage im Buch, wonach der Zug in Richtung Klimawandel-Stopp bereits abgefahren sei, wird durch diese Projektion des Bruttosozialprodukts (GDP) bis 2040 gestützt:

Man beachte neben dem weiteren Anstieg in China und den USA, wie schnell Indien auf Platz 3 nachrückt, und wiederum Indonesien bis 2040 kurz davor ist, Japan von Platz 4 zu verdrängen.

- Die Zahlen für die Infografiken kommen überwiegend von der Weltbank -

Betriebsblindheit in Fukushima

Wasserstoff ist eigentlich nicht als Sprengstoff gedacht, aber in der richtigen Menge…

Diese Dokumentation erklärt die einzelnen Phasen des Reaktor-Unfalls übersichtlich und detailliert, mit anschaulichen Computer-Animationen:

Roboter werden in den nächsten Jahrzehnten lohnende Aufgaben beim Aufräumen der Kraftwerksruinen finden, denn Menschen können wegen der hohen Strahlenbelastung dort kaum agieren:

Wende allerorten

Aus der Dunkelheit ans (elektrische) Licht, mit dezenten Frankenstein-Motiven:

Autos die uns mit der Welt verbinden. Aber erst wenn jeder Teil davon werden kann, können wir die Welt verändern.

(Dieser Absatz kann Spuren von Ironie enthalten.)

Tücken der Natur

Hier werden anhand einiger Beispiele die Kosten durch den (Zyklen-) Verschleiss der Lithium-Batterien errechnet:

Der Autor des Buches ist an dem Projekt 'metacell' beteiligt.

In diesem Forum für ferngesteuerte Modelle (RC: radio control) wurde 2010 ein Thema gestartet, in dem Ankündigungen für Durchbrüche zu leistungsfähigeren Batterien seit 2007 gesammelt - und gelegentlich mit der Realität verglichen werden:

Das Inhaltsverzeichnis zu Beginn und wurde jeweils um Links auf aktuelle Meldungen ergänzt, zuletzt im August 2019.
Der letzte Beitrag #862 fasst die Ergebnisse der (informellen) Studie schön zusammen:
„I don't believe anything until Duracell bunny test is not published“

Milchjungen-Rechnung

Die Täuschung durch Grünstrom Tarife wird hier einmal von einem Energieversorger erklärt, der sich über die Irreführung der Kunden durch die Werbung (der Konkurrenten) ärgert:

Der Zusammenhang wird auch hier dargelegt, Quellen siehe dort:

Heizung

Hohe Heizkosten durch (Nacht-) Strom Heizungen:

„Allerdings wird der Nachtstrom rasant teurer. Seit 1995 hat sich der Durchschnittspreis von 4,5 auf 17 Cent pro Kilowattstunde mehr als verdreifacht. Der Preis für Tagstrom hat sich im selben Zeitraum hingegen „nur“ um die Hälfte erhöht – von 17 auf 25 Cent. .. Mit dem Aufkommen der regenerativen Energien habe man es aber jetzt wegen der Witterungsschwankungen mit stark fluktuierender Stromerzeugung zu tun .. Daher schrumpft der Preisunterschied zwischen Tag- und Nachtstrom kontinuierlich.“

Globale Wirtschaft und Klima-Dilemma

Die Doppelzüngigkeit mancher Argumente in der Klimadebatte wird in diesem Beitrag angesprochen - anläßlich der Frage, wie „Nachhaltigkeit“ in der Werbung einsetzbar ist:

„Das Prinzip, lebende Bestände nur so weit zu nutzen, wie sie nachwachsen, stammt aus der Forstwirtschaft. Was dort funktionieren mag, wird jetzt als abstraktes Konzept auf den ganzen Globus übertragen. .. Die „Nachhaltigkeit“ ist also gerade keine neue Bescheidenheit, sondern im Gegenteil: die technische Steigerung und Absicherung der Technik-Herrschaft für alle Zeiten und gegen alle Einwendungen. .. Technik will sich durch „mehr“ Technik endgültig von ihren Kehrseiten befreien. Nebenbei beruhigt „Nachhaltigkeit“ das schlechte Gewissen gegenüber der Natur - auch sie darf blühen, wenn auch nur als Rohstofflager.“

Eine echte Kippstelle in der seinerzeit vorherrschenden Begeisterung für die Industrialisierung markierte die Studie Die Grenzen des Wachstums, die Dennis Meadows et al 1972 für den Club of Rome und das MIT schrieben.

Dass höhere technische Effizienz auch durch einen höheren Energieverbrauch konterkariert werden kann, wurde schon schon 1865 von dem englischen Ökonomen und Philosophen William Stanley Jevons beschrieben, damals auf Kohle bezogen. Das nach ihm benannte Jevons-Paradoxon beschreibt anhand einer Reihe historischer Entwicklungen den Effekt, dass technischer Fortschritt, der effizientere Rohstoff-Nutzung erlaubt, letztlich zu höherem Verbrauch führte. In der Ökonomie nennt man dies auch Rebound-Effekt.

Im Buch wird unter dem Klima-Dilemma insbesondere der makroökonomische Rebound-Effekt angesprochen:

  • „Die eingesparte Energie ist als zusätzliches Angebot auf dem (weltweiten) Markt. Ein zusätzliches Angebot senkt den Preis, was die Nachfrage stimuliert. In anderen Worten: Was einer spart, verbraucht ein anderer.“ (WP)

Hier einige Arbeiten, die den (lokalen) Rebound-Effekt beschreiben:

Wiederum haben sich auch die Ölkonzerne auf sinkende Nachfrage und sinkende Preise eingestellt:

„To secure the future of their businesses, oil companies are trying to make their barrels the lowest cost to produce. Part of the work has already been done in the years since the 2014 price downturn. The energy majors have reduced costs by about 40 per cent, are making better use of existing infrastructure, rather than building new offshore platforms.“

Mit ähnlicher Folgerung und lässiger Ironie wird die Widersprüchlichkeit der Zusammenhänge hier gekontert:

Autonomes Fahren

Kopieren
Zusammenfügen

Die Schwierigkeit, trotz hohem Interesse von Öffentlichkeit, Politik und Investoren, im aktuellen Straßenverkehr zuverlässig funktionierende autonome Fahrzeuge zu entwickeln, zeigt sich in der Fahrpraxis der verschiedenen Versuchsmodelle.
Das Google-Projekt Waymo berichtet stolz, schon 5 Millionen Meilen (8 Mio. km) mit autonomen Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen zurückgelegt zu haben - wobei zur Sicherheit stets ein Fahrer eingreifen kann:

In der Praxis aber kann man die Technik noch nicht auf den Markt entlassen, Stand Oktober 2014:

„Bisher können fahrerlose Autos von Google nur auf Strecken fahren, die komplett kartiert und deren Verkehrssituationen häufig aktualisiert werden. .. Dass ein völlig selbstfahrendes Auto bald auf den Markt komme, sei deshalb pure Science-Fiction.“

Heute, fünf Jahre später, ist immer noch vollautonomes Fahrzeug des Herstellers auf öffentlichen Straßen unterwegs.
Siehe dazu auch den Vergleich mit dem Hund im Meeting, in der Einleitung des Kapitels (S. 128 oben).

Auch das autonome Auto von Uber (eine Referenz auf Nietzsche's Übermensch?) kann - Stand März 2018 - gerade 21 Kilometer fahren, bevor ein Mensch wieder eingreifen muss:

Nicht geklärt sind weiterhin auch die Fragen der juristischen Haftung:

Daten und Gesetze

Hier exemplarisch eine Reihe von Fragen aus dem Theorie-Teil der Führerscheinprüfung:

Einige Fragen sind durch einfaches Auswendiglernen lösbar, andere dagegen nur, wenn man ein Video versteht und die Situation richtig der Frage zuordnet.
Keine banale Aufgabe für eine KI.

Ethik

Ethische Fragen scheinen bei der Beschäftigung mit autonomen Autos eine besondere Faszination auszuüben. Besonders beliebt ist die Frage, ob ein KI-Auto eher einen Greis oder ein Kleinkind überfahren soll, wenn es nur diese Alternative gäbe:

Diesem philosophisch orientierten, differenzierten Artikel folgt auch eine interessante Diskussion:

Hier erklärt eine Landeszentrale für politische Bildung ausführlich die 'Digitale Ethik'.

Als Lösung des „moralischen Dilemma“ werden zwanzig Regeln angeführt, entwickelt von der 'Ethikkommission zum autonomen und vernetzten Fahren'. Berufen wurde sie vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und besteht aus Professoren aus Strafrecht und Technik, Repräsentaten von Automobilwirtschaft und Lobbyverbänden sowie einem Bischof:

Die Antwort wird auf die oben genannte zentrale Frage lautet demnach, dass man sie gar nicht stellen darf:
„Bei unausweichlichen Unfallsituationen ist jede Qualifizierung nach persönlichen Merkmalen (Alter, Geschlecht, körperliche oder geistige Konstitution) strikt untersagt.“
Das heisst die KI soll keine Information über das Alter des einen oder anderen Opfers bekommen, in der Praxis dann vermutlich den Zufall entscheiden lassen.

Die der Ethik-Diskussion zugrundeliegende Behauptung, KI könnte grundsätzlich fehlerfreier fahren als Menschen, wird wenn überhaupt nur sehr leise hinterfragt - der tagesspiegel erwähnt die Einschätzung von 'Deutsche Bank Research', wonach „sich die Technologie nicht vor dem Jahr 2040 durchsetzen wird“.

Umgekehrt zeigt sich KI hier auch als offenbar willkommener Anlaß, um würdige Kommissionen zu legitimieren, ethisch-moralische Grundfragen zu erörtern, und damit der Gesellschaft irgendwie (mehr) Halt zu geben. Ist das vielleicht sogar eines der Motive der aktuellen KI-Welle?

Hybrid-Technik

Neuronale Netze (NN) werden auch als konnektionistischer Ansatz oder Konnektionismus bezeichnet, weil sie auf der Verbindung (engl. connection) einer hohen Anzahl gleicher Elemente beruhen.

Im Buch wird auf die Schwierigkeit hingewiesen, deren Ergebnisse mit Expertensystemen (ES) - auch 'Wissens-basierte Systeme' genannt oder 'symbolische Verarbeitung' mit Bezug auf Sprache - zu verbinden.
Dabei gibt es durchaus solche Ansätze, hier etwa 1991 von der Uni Dortmund:

Später ist von der 'Integration' der beiden Welten (im Englischen und Deutschen) die Rede:

Die 'Arbeitsgruppe Datenbionik' an der Uni Marburg, unter Alfred Ultsch, hat in den folgenden Jahrzehnten eine Vielzahl weiterer Arbeiten über NN und KI-Anwendungen veröffentlicht:

Aus dem zweiten Link:

  • „An important property of knowledge stored in symbolic form is that it can be interpreted and communicated to experts. The limits of such an approach, however, become quite evident when sensor data or measurement data, for example from physical processes, are handled.“
  • „An intrinsic property of neural networks is, however, that no high level knowledge can be identified in the trained neural network. The central problem for Integrated Knowledge Acquisition is therefore how to transform whatever a neural network has learned into a symbolic form.“

Die Autoren haben dann NN benutzt, um ihnen Schlußfolgerungen ('Unification') einzutrainieren, die sodann in Expertensystemen die mathematisch-logischen Ableitungen (der 'inference engine') ersetzen. Damit können nun auch 'rauschende', also nicht nur eindeutig logische Daten verarbeitet werden.
Anders herum sind NN auch geeignet, um den Programmablauf von ES - in der Programmiersprache PROLOG - für konkrete Datenmuster zu prüfen:
„A meta-interpreter generates training patterns for the neural network. It encodes successful Prolog proofs. Trained with these examples of proofs the neural network generalizes a control strategy to select clauses.“

Im Ergebnis schreiben die Autoren: „We showed several meaningful ways to integrate neural networks with knowledge-based systems.“
Dem kann man zustimmen, denn es wurden zwei Anwendungen gezeigt, bei denen NN und ES sich ergänzten.
Der Umkehrschluß, dass man die Ergebnisse aus beiden Verfahren stets 'zusammenrechnen' könnte, trifft aber - leider - nicht zu.
Um eine defekte Sicherung zu überbrücken, kann man auch eine Gabel benutzen, oder einen (leeren) Kürbis als Lampe - aber im allgemeinen eignet sich Besteck nicht zur Elektroinstallation und Gemüse nicht als Beleuchtungsmittel.

Für den Kontext des Buches bedeutet dies, dass die 'Integration' zum Beispiel von geschriebenen Verkehrsregeln und neuronal-gelerntem Fahrverhalten nicht allein durch geschickte Programmierung möglich ist.

Auto-Psychologie

Die vielschichtige Funktion des Autos im Seelenbetrieb seines Besitzers wird in diesem Artikel kurz erläutert:

„Die erstaunlich hohe Zustimmung zum Elektroauto (in Umfragen rund 60%) lässt den kommenden Wandel als leicht und problemlos erscheinen. Diese Zahlen gehen aber an der Wirklichkeit vorbei, da für die Fahrer tiefgehende Veränderungen anstehen. Sinnliche Qualitäten des Autos gehen verloren, eingespielte Nutzungsformen und Gewohnheiten kommen aus der Bahn…“

Der Autor ist Sohn von Wilhelm Salber, der die Schule der Psychologischen Morphologie an seinem Kölner Lehrstuhl ab 1963 entwickelte. Neben einer Reihe anderer Felder hat sich die Methode auch in der qualitativen Marktforschung etabliert.

In dem oben unter Ethik schon erwähnten Artikel der Zeit wird am Ende auch über eine Studie berichtet, wonach eine Mehrheit der Fahrer gerne selbst fahren - oder sich diesem 'Bild' ergeben - „Noch dominiert das Bild vom spaßbetonten Selbstfahren“:

Man beachte auch die Leserkommentare am Ende des Artikels.

Hier eine etwas bodenständigere Sicht der Auto-Psychologie:

Industrie und Arbeit 4.0

Grundidee und Agenda der Idee einer 'Industrie 4.0' ist in dieser Studie des - unter 'Wirtschaften' schon als KI-Freunde zitierten - großen (250.000 Mitarbeiter) und einflußreichen Beratungshauses Pricewaterhousecoopers dargestellt:

Auf Seite 6 finden sich zehn Kernaussagen, darunter „Industrie 4.0 transformiert das gesamte Unternehmen ..“ und „Industrie 4.0 ermöglicht neue, oftmals disruptive digitale Geschäftsmodelle“. Siehe dazu auch das Kapitel Motive>Wirtschaften>Disruption (S. 109). In These 10 heisst es: „Industrie 4.0 birgt vielfältige Herausforderungen – Politik und Industrieverbände können helfen.“ Woher das Mandat aber vor allem auch Wissen und Weitblick dieser beiden Kräfte kommen sollen, um der Industrie wegweisende Ratschläge zu geben, wird dabei nicht so ganz deutlich.

Unter dem gleichen Schlagwort wird wiederum von vielen Seiten über mögliche Arbeitsplatzverluste durch Computer nachgedacht - „Wo bleibt bei alldem der Mensch, was wird aus seiner Arbeit? Unheilvolle Prognosen verdüstern die Arbeitswelt“:

Das Münchener Ifo-Institut beschäftigt sich mit der Wirtschaftsentwicklung auch aus Sicht der Digitalisierung:

In dieser Studie aus 2018 wird die Aussicht von Arbeitsplatzverlusten nicht bestätigt:

„Während einerseits zusätzliches Wirtschaftswachstum in Milliardenhöhe durch „Industrie 4.0“ und „Wirtschaft 4.0“ prognostiziert wird, finden sich andererseits bedrohliche Schlagzeilen …
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie .. sprechen nicht dafür, dass in Deutschland durch die voranschreitende Digitalisierung die Arbeit ausgehen wird, so wie es auch in der Vergangenheit nicht der Fall war. Die Projektionen deuten darauf hin, dass sich die Gesamtbeschäftigung in Deutschland nur leicht verändern wird.“

Kritischer sieht man das Thema auf der Arbeitnehmerseite - und macht deutlich, die „4.0“ Formel nicht den Unternehmern überlassen zu wollen. Die Industriegewerkschaft Metall weist darauf hin, dass man die Entwicklung gestalten möge - und landet bei 'Arbeit 4.0':

Arbeit 4.0 wird auch hier angesprochen, mit kritischerem Fazit:

Das 'manager magazin' unterstellt den Gewerkschaften gar „Freude über Industrie 4.0“ - weil sie die Digitalisierung ausbremsen könnten, „denn das Betriebsverfassungsgesetz könnte für so manches Datenprojekt an der Maschine eine hohe Hürde darstellen“:

Wenn alles neu wird, dann auch die „Mit.bestimmung 4.0“, so die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di:

Zweifel an dem revolutionären Charakter oder überhaupt der Machbarkeit von Ideen wie 'vernetzter Produktion' sind allerdings von keiner Seite zu lesen.
Auch bei 'Industrie 4.0' schleicht sich somit der Verdacht ein, dass der (Software-) Technik überzogene Fähigkeiten angedichtet werden, um individuelle seelische und gesellschaftliche Grundfragen und Zweifel zu behandeln. Siehe dazu auch das Kapitel Futurismen.

Arbeitsbegriff

Hier erfahren wir, illustriert mit einer beeindruckenden Elekronenmikroskop-Aufnahme, wie geschickt und dauerhaft Beton arbeitet, um den Menschen stabile Bauwerke zu schaffen:

Auch bei Metallen spricht man in Fachkreisen vom 'Arbeiten':

„Ermüdungsrisse entstehen ja nur, wenn das Material arbeitet, sprich, sich bewegt und mehr als die Elastizität erlaubt verbiegt.“

Ermüdung als Gegenpol zur Arbeit - das beschäftigte 2017 auch 140 Spezialisten in Dresden:

Diese Links stehen hier als augenzwinkernde Abgrenzung zu dem Vorschlag im Buch, den Arbeitsbegriff eindeutig auf soziale Prozesse zu beziehen. Dann wird deutlich, dass Maschinen per se nicht „den Menschen Arbeit abnehmen“ können.
Vielmehr scheint die Beschäfigung mit KI-Visionen in manchen Bereichen eher der menschlichen Arbeitsbeschaffung zu dienen.

Cyber-Erregung

Die eigenartig widersprüchliche Logik der Geheimdienste hat der Luhmann-Schüler Dirk Baecker in diesem Artikel dargelegt:

Wer beim Titel zusammenzuckt: Der Autor legt dar, dass Geheimdienste nicht (einfach) die Wahrheit sagen dürfen, vornehm formuliert als „instabile Informationen“. Und er gönnt sich den Spaß, das im Titel selbst einmal vorzuführen. Vielleicht.

Da man sich bereits ständig im Kampfeinsatz befindet, geht es gar nicht mehr um Analysen oder Studien. Vielmehr veröffentlicht das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nun 'Lageberichte', schafft dabei auch ein neues Cyber-Wort:

In dem Bericht von 2019 setzt BSI-Präsident Schönbohm die Latte hoch:
„Als Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes gestaltet das BSI die Informationssicherheit in der Digitalisierung durch Prävention, Detektion und Reaktion für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.“

Die „Grundfesten der Informationssicherheit erschüttert“ sieht er - wie im Buch zitiert - in dieser Pressemitteilung:

Das neue „Kommando Cyber- und Informationsraum“ der Bundeswehr stellt für „die Mitarbeiter des Kommandos per Definition viele anspruchsvolle und moderne Themenfelder“ in Aussicht. Dazu scheint auch die Gestaltung besonders kryptischer URLs zu gehören:

Auch bei der EU will man angesichts gewaltiger Cyberherausforderungen nichts anbrennen lassen - „ENISA, the EU Agency for cybersecurity, is now stronger. The EU Cybersecurity Act grants a permanent mandate to the agency, more resources and new tasks“:

Angriffsmuster

Die Telekom (früher Deutsche Post) hat einen 'Sicherheitstacho' eingerichtet, der die Cyberangriffe auf von ihr zur Täuschung eingerichtete Server ('honeypots') visualisiert, weltweit und in Echtzeit:

Am 31.10. um 21:30 Uhr lesen wird dort über 7.949 Attacken in der letzten Minute, oder 47 Millionen in den letzten 24 Stunden.
Schluck. Diese Hacker sind ja echt fleissig.

Nicht so wirklich, klärt dann die Telekom selbst im Kleingedruckten auf:

“ 'Die meisten Angriffe laufen automatisiert ab', erläutert Kremer. 'Bildlich gesprochen schießen die Angreifer mit einer Schrotflinte ins Netz um zu sehen, wo Systeme Schwachstellen aufweisen.' „
Weniger kriegerisch formuliert: Sie probieren die Kirschen (Internet-Dienste), welche die Betreiber jedermann kostenlos anbieten.

Kirschen probieren

Nun mal etwas Butter bei die Fische, wie so ein Probier-Angriff konkret aussieht.
Dazu schauen wir in die Logdatei des Webservers für kuenstliche-dummheit.de, und finden zum Beispiel solche Zeilen:

51.255.35.172 - - [31/Oct/2019:19:48:30 +0100] "GET /wp-login.php HTTP/1.1" 200 8909 "http://www.kuenstliche-dummheit.de/wp-login.php" "Mozilla/5.0 (X11; Ubuntu; Linux x86_64; rv:62.0) Gecko/20100101 Firefox/62.0"

Auf Deutsch: Jemand (mit der IP 51.255.35.172) hat versucht, ein Programm (wp-login.php) aufzurufen, dass es auf dem Server gar nicht gibt. Vermutlich kennt er eine Schwachstelle darin, über die er den Rechner - vielleicht, eines Tages - übernehmen könnte.
Du Schlingel .. wart mal ab .. deine Adresse haben wir ganz schnell:

Roubaix, FRANCE? Aber es gibt hier doch nur deutsche Texte?!

Unser Hacker von irgendwo hat einen französischen Server gemietet, und lässt den automatisiert und auf gut Glück pro Stunde tausende solcher „Angriffe“ auf alle beliebigen Server starten. Das kostet ihn vielleicht 10 Euro pro Monat.

Was tun - besondere Abwehrmaßnahmen ergreifen? Nur noch Zugriffe aus Deutschland erlauben?
Lohnt alles nicht, denn die Angriffe verursachen auch keinen Schaden. - Im Internet ist immer Flatrate.
Sollen die Hacker sich doch austoben.

Nach Hause telefonieren

Exemplarisch erklärt dieser Artikel, welche 20 Services (Dienste) man unter MS-Windows getrost abschalten kann, da sie meist nicht gebraucht werden, viele davon mit Internet-Zugriff:

Hier wird über die bei dem verbreiteten Handy-Betriebssystem Android übliche Unsitte berichtet, dass Apps ungefragt Kanäle (Ports) ins Internet öffnen:

Sonderabschreibung

Dem Phänomen Big Data widmet die englische Wikipedia einen umfangreichen Artikel, in dem auch die Kritik nicht zu kurz kommt:

„Big data usually includes data sets with sizes beyond the ability of commonly used software tools to capture, curate, manage, and process data within a tolerable elapsed time.“

Anders als im Englischen weist die deutsche WP auch noch auf das Datenschutz-Problem hin:

Der Strategie, erst einmal alle anfallenden Daten zu sammeln, um dann - vielleicht, später - einmal einen Profit daraus zu ziehen, steht das mathematische Sparsamkeitsprinzip gegenüber:

Es fordert kurz gesagt, was man aus der Schule kennt:
1/4 ist richtig, 3/12 falsch - auch wenn es der gleiche Wert ist.

Auf Computer-Datenbanken angewendet, drückt sich dieses Prinzip in der Normalisierung von Tabellen aus. Ziel ist es, Daten nie doppelt abzuspeichern. Wenn zum Beispiel der Kunde Müller zwei Bestellungen schickte, darf seine Adresse nur einmal gespeichert werden. Die beiden Bestellungen enthalten dann einen Zeiger (key) auf die eine Adresse.

Daten-Begeisterung
Grundrecht

Das Volkszählungsurteil des Bundesverfassungsgerichts von 1983 legte die Grundlage für den Datenschutz, der damit auch Verfassungsrang bekam. Das Urteil im Volltext:

Damit war Deutschland weltweit Vorreiter auf diesem Gebiet. Erst 2012 wurden wesentliche Grundlagen im Zuge der EU-Datenschutzreform in europäisches Recht gegossen. Dieses fand wiederum in Deutschland Niederschlag in der Datenschutz-Grundverordnung (DSVGO), die ab Mai 2018 gültig wurde.

Damit hat man sich nicht nur Freunde geschaffen, wie hier auch von Verfechtern der DSVGO anerkannt wird:

„Viele sehen die DSGVO als ein Ärgernis, eine kostenverursachende Hinderlichkeit an.“

Markus Beckedahl, der sich in seinem Blog netzpolitik.org häufig mit dem Thema beschäftigt, verteidigte die Verordnung:

„Von Abmahnwellen kann man nicht sprechen“ verweist auf die Ängste, dass Betreiber von Websites nun öfter Abmahnungen von hungrigen Rechtsanwälten bekämen, weil es kaum möglich sei, alle Details der Verordnung fehlerfrei umzusetzen.

Verteilte Betreiber

Schon vor der großen Verbreitung des Internet stellte man etwa bei der Marktforschung fest, dass Menschen keinesfalls jeweils bestimmten 'Typen' zuordenbar sind, die dann immer wieder ähnliches (Konsum-) Verhalten an den Tag legen würden.

„Morgens Aldi, abends Armani - das Kaufverhalten gerade der Deutschen weist Züge von Schizophrenie auf. Konsumexperten sprechen vornehm vom „hybriden“ oder „multioptionalen“ Käufer, meinen aber das Gleiche: die Massenflucht aus dem Mainstream.“

Das gleiche Phänomen wurde hier in 2001 für die nahe Zukunft von (damals) 2010 vorhergesagt:

Ohne es so zu formulieren, wurde bei der Beobachtung dieses Verhaltens also schon länger auf die Vielheit der menschlichen Identitäten - auch innerhalb eines Individuums - hingewiesen.

Ordnungssinn

Der Versuch, Ordnung in das Chaos der real komplexen sozialen Systeme zu bringen, oder auch Zusammenhänge zwischen Internet-Kommunikation und (Konsumenten-) Verhalten herbei-zu-analysieren, kann dem Phänomen der Filter bubble zugerechnet werden. Auf diese 'Filterblase' wurde bereits unter Neuronale Netze > Filter und Wirklichkeit (Buch S. 57 und filter_und_wirklichkeit) hingewiesen.

Zu welchen Wirrungen das Konzept führt, dem Website-Besucher stets Links auf vorher angeklickte Seiten zu empfehlen, illustriert dieser Beitrag an praktischen Beispielen:

Sehr schön sind darin auch die Visualisierungen des Begriffs:

Ausschnitt-Verkleinerung

Dass Facebuck selbst die für seine Nutzer sichtbaren Inhalte steuert, erklärt der Gründer hier ganz selbstbewusst:

„We don't sell people's data, even though it's often reported that we do. In fact, selling people's information to advertisers would be counter to our business interests, because it would reduce the unique value of our service to advertisers.“

Eine Gegenrede wird hier von dem Philosophen Richard Precht formuliert:

„Das Silicon Valley folgt dem Menschenbild der Kybernetik. Es sieht den Menschen als einen lernenden Organismus, der als Reflexmechanismus funktioniert, nicht anders als eine Ratte im Labor. Und auf genau die gleiche Weise arbeiten die Leute, die die Algorithmen bei Facebook programmieren.“

Geheimdienste

Die von Edward Snowden offengelegte globale Überwachung durch den US-Geheimdienst NSA und mit verbündete Organisationen wird in dem WP-Artikeln detailliert dargestellt, mit zahlreichen Quellen belegt:

Genauere Informationen über die eingesetzten Programme wie PRISM, XKeyscore, Tempora oder Stateroom finden sich in den in dieser Tabelle verlinkten Artikeln:

Der deutsche WP-Artikel ist weniger detailliert, behandelt dafür aber genauer die Verbindungen mit dem BND sowie die politische Aufarbeitung und öffentliche Debatte in Deutschland:

Das 'schleichende' Eindringen von feindseligen Idelologien nicht etwa in konkrete Organisationen, sondern bereits in 'politische Diskurse' macht dem Hamburger Verfassungsschützer Voß in diesem Spiegel-Interview vom Mai 2019 Sorgen:

„Es handelt sich um eine Strategie von Extremisten, die Grenzen zwischen dem extremistischen und demokratischen Spektrum der Gesellschaft zu schleifen. Ich halte dies für eine der größten Bedrohungen unserer Demokratie überhaupt.“

Eine große Bedrohung bedürfte auch besonderer Abwehrmaßnahmen. - Aber wie will man etwas erkennen, und von „echten“ Diskursen unterscheiden, das seine Gefährlichkeit so geschickt verdeckt?
Sieht ein bisschen nach einem Henne-Ei-Problem aus.

Dass ein aktives Eingreifen in Debatten einem Geheimdienst per se versagt ist, empfinden auch die Ermittler häufig als unbefriedigend. Diese und andere psychologische Aspekte dieser Arbeit werden in der „Nachrichtendienstpsychologie“ untersucht; exemplarisch:

Gewalt-Begriff

Vergangenheit und Zukunft des Cyberwar, und seine mehr oder weniger plausiblen, möglichen Auswirkungen auf das wirkliche Leben - real life, abgekürzt RL - werden hier aus Sicht des (silicon-valley-affinen) wired Magazin zusammengefasst:

Am Ende lesen wir wieder ein neues Cyberwort, zudem in kalifornischer Tradition:

Kritische Infrastruktur

„Hackerangriff, Lebensgefahr!“ - ohne solche Schlagzeilen würde der Leser den Bericht von der Hacker-Gefahr wohl (wieder einmal) überblättern:

„Deutlich zugenommen“ haben nach Aussage des BSI die Angriffe auf kritische Infrastruktur in 2018:

„Der Cyberkrieg ist längst hier“ titelt das zukunftsInstitut von Matthias Horx, im Gespräch rudert Myriam Cavelty von der ETH Zürich aber zurück:

„Heutzutage halten ernstzunehmende Fachexperten eine kriegerische Auseinandersetzung, die ausschließlich im virtuellen Raum stattfindet und eben solche schwerwiegenden Konsequenzen für die Bevölkerung nach sich ziehen würde, für höchst unwahrscheinlich.“
„Das Problem mit dem Begriff „Cyberwar“ ist aber, dass er von vielen Stakeholdern inflationär verwendet wird – auch, um in politischen Prozessen Ressourcen zu mobilisieren.“

Leben ohne Internet

Dass man kritische Systeme vielleicht sicherer ohne Internet-Anschluss betreibt, deutet dieser Bericht über ein Computersystem zur Koordinierung der US-Atomstreitkräfte an:

Verantwortungsdiffusion

Die Verantwortungsdiffusion bei den US-Geheimdiensten wurde 2010 in der Serie der Washington Post offengelegt. Der seinerzeit veröffentlichte Text ist heute nicht mehr online sondern nur mehr als Buch erhältlich:

In dem Wikipedia-Artikel sind die im Buch genannten Zahlen und einige andere Ergebnisse der Studie zusammengefasst:

Ein Versuch, den etwas unhandlichen Begriff zu erklären, unternimmt die Süddeutsche Zeitung:

„Wenn es um Fehler, Affären und Skandale von Geheimdiensten geht, ist seit jeher ein Phänomen zu beobachten, das Verantwortungsdiffusion heißt: Niemand weiß angeblich so richtig, wie und warum es zum Skandal kam und wer wann von ihm wusste. Und wer etwas davon wusste, der leugnet … dass er davon wusste.“

Ausblick

Eine 'kreative Zerstörung' geht gemäß dieses Artikels von den stetigen Erneuerungs-Wellen der Informationstechnik aus:

Diese Wellen haben allerdings nur winzige Täler - vielleicht ist es eher eine Art Tsunami?

Das würde ja zum Intro des Buches perfekt passen …


- Expertenbereich start - Home -

Wir verwenden Cookies, die bei der Bereitstellung von Inhalten und Funktionen helfen. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich einverstanden, diese Daten auf Ihrem Computer speichern zu lassen und unsere Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen zu haben. - Falls Sie nicht einverstanden sind: Bitte die Website verlassen. - - Datenschutzerklärung -